Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Hätten Sie es gedacht? Elektrofahrzeuge wurden schon im Jahr 1900 gebaut. Mehr noch, sie haben Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt, und in der
Frühzeit der Automobile waren sie den Autos mit Kraftstoffmotor insgesamt
überlegen. Was die Reichweite angeht, konnten sie aber mit dem Verbrennungsmotor
nicht mehr mithalten. Abgasemission
oder Abhängigkeit von ausländischem Erdöl? Diese Fragen haben damals noch
niemanden interessiert. Dank Fortschritte bei der Akkutechnik und des rasant
wachsenden Segments der anspruchsvollen und umweltbewussten Kunden und
Regierungen, ist der (mehr oder weniger) elektrifizierte Verkehr wieder ein
Top-Thema in den heutigen Tagen.
Erinnern Sie sich noch an den alten, rauen Dieselmotor?
Seit der Einführung des „common rail“ Systems am Ende der neunziger Jahre ist
er gefragter denn je, ungefähr 50 Prozent aller Neuzulassungen in Europa sind
Dieselfahrzuge. Eine ähnliche, grundlegende Veränderung hat sich im Bereich den
grünen Autos angefangen.
Paralleler oder Serieller Hybrid… oder vielleicht reiner
Elektroantrieb? Lithium-Ionen oder Zink-Luft Batterie… oder vielleicht
Brennstoffzelle? Synthetischer oder Bio-Kraftstoff… oder vielleicht
Hydrogen? Großer Netzwerk oder lokales Aufladen… oder vielleicht
Batterien-Austausch?
Sie
haben recht, egal, was Sie gewählt haben. Experten auf der ganzen Welt sind
sich einig, dass in den folgenden Jahrzehnten zumindest drei, vier oder mehrere
Konzepte konkurrieren werden, die aber auch einander ergänzen sollen. Hersteller aus Japan wie Toyota/Lexus oder Honda
produzieren Hybridfahrzeuge schon seit dem Jahrtausendende, sie haben damals
erkannt, wie wichtig dieses Segment wird. Bis Anfang 2009 wurden weltweit mehr als 1,2 Millionen
Toyota Prius verkauft. Mitsubishi ist der neuste in dieser Liga.
Europa möchte auch schnell aufholen, BMW und Mercedes sind schon auf dem Markt
mit ihrem Hybriden, Porsche will folgen. Audi kommt auf Anhieb mit einem
Elektro-Sportwagen aus und Renault möchte weltweit der größte
Elektrofahrzeug-Hersteller sein. In den USA produzieren in erster Linie Ford,
Chevrolet und GMC Hybride. Experten sind sich sicher, dass die chinesische
Industrie eine bedeutende Rolle in diesem Bereich spielen wird. Zur Zeit ist
BYD der berühmteste chinesische Hersteller, dessen Modelle in 2010 und 2011
auch in Europa und in den USA eingeführt werden. Es ist die Rede davon, dass
auch Ferrari und Lamborghini Hybrid-Technologien entwickeln. Warum? Weil der
Elektroantrieb nicht nur effizienter und zuverlässiger, sondern auch drehmomentstärker
– mit einem Wort besser - ist. Und er bietet auch mehr Fahrspaß. Obwohl über Lösungen im Bereich
der Energiegewinnung und Energielagerung noch viel diskutiert werden kann, der
elektrische Antrieb selbst scheint eine perfekte Wahl zu sein, und zwar nicht
nur für Stadtfahrzeuge, aber auch für Hochleistungs-Sportwagen, Luxuslimousinen
oder Geländewagen. Die Autoindustrie verändert sich also, und ein neuer Bedarf an alternativen
Antriebssystemen ist entstanden. Aber woher kommen die neuen
Teile, welche Firmen werden sich als Zulieferer etablieren können? Diejenige,
die die Nachfrage rechtzeitig erkennen und die nötige Erfahrung durch Referenz
beweisen können. Kein Wunder, dass auch die größten Unternehmen erst an kleinen
Projekten teilnehmen. Zum Beispiel liefert Siemens Motoren für die deutschen Fahrzeuge
eRuf Greenster und Stromster oder E-Wolf E1 und E2. Deshalb hat Frazer-Nash am
Genfer Autosalon im 2009 die ItalDesign Namir mit Antrieb versehen. Deswegen
hat Brusa den Gumpert Apollo in Hybrid umwandelt und den Protoscar Lampo mit
Technik gefüllt. Dieser Sektor ist im Aufwind… Machen sie schon jetzt mit,
um Morgen vielleicht Mercedes, Porsche oder Ferrari zu beliefern.
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